Das „why“ des eigenen Unternehmens zu erklären, braucht Mut. Und zwar Mut zu ungewöhnlichen Formaten. Zum ersten, weil nicht alle Manager davon überzeugt waren und sind, dass jede Mitarbeiter*in wissen muss, wozu das Unternehmen überhaupt existiert. Zum zweiten, da es sich bei der Strategy Rally um einen Gamification-Ansatz handelt. Dieser braucht langen Atem (drei Etappen über ein Jahr). Zudem ist der unmittelbare Nutzen der Strategy Rally nur teilweise in harten Zahlen messbar. Und zum dritten, weil er vielleicht unliebsame Wahrheiten ans Licht bringt, wie z. B. die Haltung unterschiedlicher Führungskräfte und Mitarbeiter*innen zum Strategie-Roll-Out.

Barbara Hott und Frieder Pfleghar fordern mehr Mut zu ungewöhnlichen Formaten.

Aber genau das macht Maßnahmen wie die vorgestellte Strategy-Rally wertvoll. Denn sie ist Seismograph für Stimmungen, die oft verdeckt bleiben, mit denen man sich aber auseinandersetzen muss, um die Unternehmensstrategie erfolgreich umzusetzen. Gleichzeitig erzeugt der spielerische Ansatz an vielen Standorten genau das Zusammengehörigkeitsgefühl und Verständnis einer gemeinsamen Aufgabe, die die Basis für eine neue Unternehmenskultur bilden.

Ungewöhnliche Ansätze wagen

Die Reaktionen auf unseren Vortrag zeigen: der Launch einer neuen Strategie gelingt meist gut. Veranstaltungen, partizipative Formate und Informationsmaterialien sorgen für Aufmerksamkeit. Schwierig wird es ein bis zwei Jahre später, wenn alle von „dem Thema“ genug haben. Auch wenn die meisten nicht so genau wissen, worum es bei „dem Thema“ eigentlich geht.

Dann muss man vielleicht etwas wagen, um die Mitarbeiter*innen erneut zu aktivieren. Wie wäre es mit Mut zu ungewöhnlichen Formaten? RKW hat es auf diese Weise geschafft, dass sich knapp 40 Prozent ihrer Mitarbeiter*innen mit Nachhaltigkeit im Unternehmen befassten. Zusätzlich haben sie über 200 eigene Ideen zu ökologischerem Verhalten am eigenen Arbeitsplatz beigesteuert.

Ansprechpartner

Avatar-Foto

Barbara Hott

Beraterin für Kommunikation und Change