Klar, für viele von uns gibt es einen klassischen Commha-Arbeitsalltag: die üblichen Presseinformationen, die wöchentlichen Kundentelefonate, die monatlichen Abrechnungen. Auch Workshops und Trainings gehören irgendwie zum Alltag. Aber manchmal experimentieren wir hemmungslos. Dieses Mal im Kollegen-Experiment.

Katharina Brenner vor dem Whiteboard beim Kollegen-Experiment zur internen Fortbildung.
Dies ist eine Bildunterschrift

Am Anfang steht die Versuchsanordnung

Wenn jemand für Experimente offen ist, dann unsere Kollegin Jana. Schließlich wanderte sie monatelang durch die australische Wildnis – nur um herauszufinden wie das so ist (Spoiler: nass). Und so ist unser Personalteam bei uns an der richtigen Adresse, als sie Jana und mir ein Experiment vorschlagen: Wie wäre es, wenn wir unsere Kolleg*innen einmal selbst fortbilden? Und zwar im Projektmanagement?

Ganz abwegig ist das nicht. Jana hat Hochschullehrerfahrung, Projektmanagement gelernt und jede Menge Erfahrung in kleinen, großen und ganz großen Projekten; ich habe über die letzten Jahre Kurse zu agilem Arbeiten und zum Agile Coach absolviert. Aber können wir unser Wissen so einfach an circa ein Dutzend wissbegieriger Commhas weitergeben? Wie seltsam ist es, Teammitglieder und langjährige Kolleg*innen zu schulen?

So läuft das Experiment ab

Einfach ist natürlich erstmal gar nichts, ungewohnt dafür vieles. In der ohnehin gut gefüllten Jahresendphase noch einen Workshoptag vorbereiten, das kann ganz schön stressen. Helfende Hände finden wir bei Andra, unserer Assistenz, die bald ein Flipchart-Fließband braucht und unserer Agenturfee Anna, die ohne weitere Fragen zehn Meter Seil und 20 Schlafmasken für die Startübung bestellt.

Ich kann nicht genau sagen, was einen stärker in Anspannung versetzt: Eine Reihe noch unbekannter Neukunden-Gesichter bei einem Kick-Off-Workshop oder ein Stuhlkreis voller altbekannter, erwartungsvoller Kolleg*innen. Klar, Letztere kenne ich schon. Ich kenne aber auch ihre Ansprüche, ihre kritischen Rückfragen und ihre ganz unterschiedlichen Wissensstände.

Langweilig wird es ihnen zum Glück nicht, dafür habe ich gesorgt. In sechs Stunden lernen wir das Cynefin* Framework kennen, spielen Planning Poker und wagen eine Retrospektive bei einem Lean Coffee. Die Kolleg*innen bekommen so einen weitreichenden Einblick in agile Arbeitsweisen – und testen manche Methode auch direkt.

Das ist das Versuchsergebnis

Ja, eine Fortbildung für Kolleg*innen kann klappen: Ich kann sie auf unseren Bedarf zuschneiden und dafür sorgen, dass unser Unternehmenswert Freude nicht zu kurz kommt. Das zeigt auch das Feedback der Teilnehmer*innen: Viel solle beibehalten, einiges noch ausgebaut werden, so der Tenor. Demnach dürfen die Trainer nächstes Mal gerne noch mehr konkrete Anwendungsfälle und agile Methoden vorstellen.

Voraussetzung für ein Gelingen der internen Fortbildung ist jedoch, dass sie wie eine Kundenveranstaltung vorbereitet wird. Das heißt ganz konkret: Mit professionellen Materialien, genügend Zeit, in einem externen Raum und mit einem gemeinsamen Mittagessen – denn nur so kommt Fortbildungsatmosphäre im bekannten Unternehmen auf.

Unter diesen Voraussetzungen kann ich den Kolleg*innen mehr Inhalt mitgeben, als ich es bei einem gleich langen Kundentermin je wagen würde. Ich weiß ja, dass mich eine schaffige, hochmotivierte Truppe erwartet. Daher mein Fazit: Gerne wieder!

Ansprechpartner

Fabian Herold

Fabian Herold

Berater für Kommunikation und Zusammenarbeit