Die sogenannte Generation Y polarisiert: Für die einen verkörpert sie einen Haufen ewig Unentschlossener. Die anderen sind begeistert von der Flexibilität und der Eigenständigkeit der jungen Erwachsenen, die immer kritisch nach dem „Y“ – dem Why bzw. Warum – fragen, möglichst viel erleben möchten und hohe Anforderungen an sich und die Welt da draußen stellen.
Die Jugend von heute weiß genau, wo es lang geht
Die Generation Y, das sind die heute 18- bis Mitte-30-Jährigen. Dazu gehöre ich auch, und das nicht nur wegen meiner 23 Jahre. Ein Blick in meinen Lebenslauf genügt, um zu erkennen, dass ich immer auf dem Sprung und damit lange noch nicht durch bin. Nach dem Abi trieb es mich zunächst nach England, wo ich ein Jahr als Au-Pair arbeitete. Zurück in Deutschland fiel es mir trotzdem schwer, mich für einen Beruf oder zumindest einen Studiengang zu entscheiden. Ich wollte einfach alles auf einmal: Literatur und Kultur, Kreativität und Flexibilität. Nach Praktika im Lektorat eines Verlags und bei einer Lokalzeitung war für mich klar, dass es „was mit Medien“ werden sollte.
Berufswahl: Irgendwas mit Medien
Warum? In diesem Bereich, da war ich mir sicher, könnte ich meine Interessen und Fähigkeiten bestmöglich kombinieren. Als ich mich für Medienkulturwissenschaft und Germanistik entschied, schüttelten viele ältere Freund*innen und Bekannte dennoch den Kopf. Doch warum eigentlich? Ja, wir sind anspruchsvoll. Wir wollen uns selbst verwirklichen, die Welt erkunden und möglichst viele Chancen nutzen. Wer vieles tut, ist deswegen noch lange keine Tagträumer*in. Das Meiste geschieht ohnehin nicht aus einer Laune heraus, sondern hat stets Hand und Fuß. So unentschlossen, wie viele glauben, ist meine Generation gar nicht. Die vollen Terminkalender und durchkomponierten Lebensläufe belegen das Gegenteil.
Denn Multitasking ist ein Muss in einer Welt, in der es immer kniffliger wird, sich von der Masse abzuheben – auch bei der Jobsuche. Heute kann und macht jeder (fast) alles. Trotzdem, oder gerade deshalb, packt man in den eigenen Lebenslauf, was geht. Dass wir uns nicht festlegen, ist also kein Luxus, sondern Voraussetzung, um die Nase irgendwie vorn zu behalten.
Medienjobs haben Zukunft
Zwar weiß ich nicht, ob Medienjobs tatsächlich Zukunft haben und ich später mein Geld damit verdienen werde. Aber wozu auch? Noch ist Zeit. Noch geht es darum, möglichst viele praktische Erfahrungen zu sammeln. Deshalb arbeite ich seit einigen Wochen bei Communication Harmonists in Heidelberg als Praktikantin. Die Vielfalt, die mir im Studium so viel bedeutet, finde ich auch hier.
Corporate Publishing, journalistisches Schreiben und interne Kommunikation gehören zu den Aufgabenfeldern der PR, die mir die Kolleg*innen nahebringen. Eins weiß ich jetzt schon: Wer PR machen will, muss höchst flexibel sein und sich immer wieder in neue Themen einarbeiten – und das kommt mir irgendwie bekannt vor. Genau deshalb gefällt es mir hier so gut. Mit diesem Praktikum schärfe ich mein Profil. Genauso wie sicher auch bei meinem nächsten Ausflug in die Unternehmenskommunikation, dem darauf folgenden Masterstudium, und… der nächste Schritt wird nicht lange auf sich warten lassen. Warum? Ihr könnt es euch sicher schon denken.