„Music is a world within itself with a language we all understand“, singt Stevie Wonder in seinem Klassiker „Sir Duke„, einer Homage an den Jazzmusiker Duke Ellington. Eine Hippieschnulze? Dagegen sprechen nicht nur die atemberaubenden und schnulzeninkompatiblen Bläsersätze des Songs selbst. Mittlerweile lässt sich wissenschaftlich belegen, dass die Soullegende recht hat – und nicht nur gut von einem älteren Kolleg*innen abgeschrieben hat: Schon Franz Liszt hatte Musik als „universale Sprache der Menschheit“ bezeichnet. Ein internationales Forscherteam konnte nun belegen, dass Menschen verschiedenster Kulturkreise im Grunde dieselben emotionalen Reaktionen auf bestimmte Musikstücke zeigen. Das war sogar der Fall, wenn sie nie zuvor mit derartiger Musik in Kontakt kamen.

Bild von Stevie Wonder, der mit seiner Musik Menschen bewegt.
Victor Records, 1944, Public domain, via Wikimedia Commons

Warum Musik die ultimative Vision für gelingende Kommunikation ist

Da kann man als Kommunikationsberater*in schon etwas neidisch werden. Sind wir doch täglich auf einer ständig wachsenden Vielfalt von Kanälen zwischen unterschiedlichen Kulturen unterwegs, um Informationen, Haltungen und eben Emotionen zu vermitteln, die Menschen bewegen sollen. Gut, es dürfte schwierig sein, die Details komplexer Technologien als A cappella-Chor zu transportieren. Auch Quartalszahlen lassen sich nicht ohne weiteres für ein Streichquartett arrangieren.

Aber was den Kern einer Geschichte, ihre emotionale Wucht und die Fähigkeit zu mobilisieren betrifft, sieht es anders aus. Wie oft mühen sich Führungskräfte ab, ihre Teams emotional auf die Herausforderungen schwieriger Veränderungsprozesse einzustimmen? Und wie oft bleibt es bei einem mehr oder weniger dynamisch präsentierten Slide-Deck mit Tortengrafiken, bei denen den Zielgruppen Hören, Sehen und leider auch Denken vergeht? Die Spottbezeichnung „Power-Point-Karaoke“ bringt es auf den Punkt. Von der kommunikativen (und transformativen) Kraft von Musik ist die Kommunikation von Unternehmen und Organisationen intern wie extern oft himmelweit entfernt. Reden wir erst gar nicht von Emotion…

Musik bewegt Menschen

Dabei geht es auch anders. Das zeigt US-Präsident Barack Obama in seinem Kampf gegen Rassismus und die problematischen Waffengesetze Amerikas. Er hat im öffentlichen Verständnis weniger mit den (unverzichtbaren!) Gesetzesinitiativen bewegt, als mit einem Lied, ohne jede Instrumentalbegleitung vorgetragen bei einer Trauerfeier für die Opfer einer barbarischen Tat. In jeder Hinsicht bewegend und sicher ein Meilenstein in diesem gesellschaftlichen Diskurs.

Und wie sieht es bei uns aus? Wir werden immer wieder gefragt, warum wir uns als B2B-Kommunikationsberatung mit oft sehr technischen Themen einen Namen wie Communication Harmonists gegeben haben. Handelt es sich dabei doch um ein Wortspiel, das die Assoziation mit Musik augenfällig herbeiführt. Natürlich spielte genau das bei der Namensgebung eine Rolle. Es lassen sich viele witzige (und zutreffende) Parallelen zwischen einem Gesangsensemble und einem Agenturteam ziehen. Es kann aber auch heißen: Mit allen Mitteln der Kommunikation – Text, Bild, Ton, personal und medial – Sachverhalte und Strategien zu einem stimmigen und verständlichen Sinnzusammenhang zu bündeln. Einen Kontext schaffen, der eben nicht nur informiert, sondern auch bewegt – fast so universal wie Musik. Das muss das Ideal sein. Und deshalb ist Musik die geeignete Messlatte.

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